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Klebe

Klebe

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Grüner Jäger
Donnerstag, 23. Juni 2022
21:00 - 22:00 h

KONZERT

Wie geht es uns eigentlich gerade?
Eher nicht so gut, im Stillen zumindest, hinter verschlossenen Türen. Wenn uns die letzten zwei
Jahre aber eines gezeigt haben, dann auch dass die Frage oft gar nicht so einfach zu beantworten
ist. Da sind zu viele Zwischenzustände, Brüche und Ambivalenzen, die den Blick nach innen
verstellen.
Für diese Momente des Ungewissen gibt es die Musik von klebe.
Traurig-schöne Momente, Momente des Nicht-weiter-Wissens, Momente der Einsamkeit und
Erschöpfung, und ja, auch Momente des vorsichtigen Optimismus. Gefühle, für die es im Strom
des Alltags schwerfällt Worte zu finden, lotet klebe seismografisch aus. In ihren Songs fühlt sie
sich tief in sie hinein, tastet sich behutsam in die Zwischenräume und verborgenen Winkel.
klebe – das ist das Solo-Projekt der Singer-Songwriterin und Synchronsprecherin Liza Ohm. Die
Hamburgerin macht ehrliche, melancholische Musik mit deutschen Texten und komplexem
Indiepop-Sound. Alles folgt hier einem eigenen Tempo. Poesie und Alltagsbeobachtungen fließen
zu einem warmen Strom zusammen. Nichts ist glattgebügelt.
Die klebe-Songs sind das Ergebnis einer langen Reise. Nach einer Musikausbildung, sieben
Jahren Dauerbetrieb mit dem Indiepop-Duo Liza&Kay und unzähligen Songskizzen im Hinterkopf,
fasst Liza Ohm 2019 den Entschluss „der anderen Seite von mir“, wie sie sagt, mehr Raum zu
geben: der nachdenklichen und ernsten Seite, die sie vorher in ihrer Musik eher nicht gezeigt hat.
Tiefer reinzugehen in die Stimmungen der Gegenwart und in das, was sie beschäftigt.
Ihre Songs entstehen spielerisch. Keinem bestimmten Schema zu folgen, nur ihrer Intuition, sei am
wichtigsten, sagt Liza Ohm. Im Februar 2020, kurz vor Beginn der Corona-Pandemie, spielt sie die
Songs mit dem Mischer und Produzenten Adam Basedow in Hamburg ein.
Dann kommt der erste Lockdown dazwischen. Spontan schreibt klebe „Spazieren gehen“ über die
neue Seltsamkeit, die Enge der eigenen vier Wände und einsame Stadtmenschen. Es wird die
Single, mit der klebe in die Welt hinausstolpert.
Danach geht es Schlag auf Schlag: Die zweite Single, „Es ist Frühling“, erscheint 2021 bereits auf
dem Indie-Label Chateau Lala. Danach gewinnt klebe den Hamburger Musikpreis
Krach & Getöse
,
spielt als Support für Olli Schulz und sichert sich nach ihrem Auftritt beim Reeperbahn Festival
einen Booking-Vertrag mit Undercover.
In „Es ist Frühling“ singt sie zu schmeichelnden Synthesizern und federleichten Percussion über
die Ohnmacht einem geliebten Menschen, der an Depressionen leidet, nicht helfen zu können und
ihn (und uns alle) trotzdem an das großes Versprechen des Frühlings erinnern zu wollen: „Und
nein, du bist nicht zu alt und ja, du bist schön / Und ja, manchmal tut alles weh, aber morgen wird
ein neuer Tag.“ klebe, selbst Angehörige von Personen mit Depression, verarbeitet hier ihre
Erfahrung ganz offen und trifft nach dem langen Lockdown-Winter den Nerv der Zeit.
In klebes Songs geht es um all die Gefühle, für die die Pandemie ein Katalysator war: Isolation,
Selbstzweifel, das Hadern mit den Ungewissheiten des Lebens. „Irgendland“ erzählt vom Fall in
die Melancholie, ins Dunkle und Unkontrollierbare. Vom Moment, wenn man keine Lust mehr hat,
die Fassade aufrechtzuerhalten. „Ich fall wie eine Murmel aus der Hand / Und rolle Richtung
Irgendland“.
klebe macht Musik zur Zeit. Lässig und tiefsinnig zugleich. Musik, die in unserer neuen Normalität
nach Splittern der Wahrheit und Klarheit sucht. Musik, die unsere aufgeriebenen Gemüter
streichelt.
Wir haben ihre Musik nie so sehr gebraucht wie jetzt.

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